Mittwoch, 28. September 2016

September-Rettung mit veggie Lauch-Mandel-Austrich


#wirrettenwaszurettenist

"Die Umfrage über die neue Rettung hat ergeben, dass vegetarische Brotaufstriche gerettet werden sollen"

schreibt Susi Turbohausfrau. Sie und Sina, die giftige Blonde, haben ja bekanntlich die kulinarische Rettungsgemeinschaft auf die Blogger- und Facebook-Beine gestellt. 

Vegetarische Brotaufstriche also... die Supermarktregale quellen über vor Döschen und Gläschen, dabei ist nichts einfacher, als einen Brotaufstrich zusammen zu rühren! Beim Selbermachen weiß ich außerdem, welche Zutaten in welcher Qualität drin sind und welche Stoffe in meinen Aufstrichen nichts zu tun haben (Konservierungs-, Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Emulgatoren etc.). 

Einen einzigen Aufstrich (oder Creme) habe ich bisher verbloggt, immerhin auch vegetarisch, sogar vegan, mit Avocado (klick). 


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Meinen heutigen Aufstrich kenne ich von einem Heurigen im mittleren Burgenland. Ich habe ihn vor Jahren so Daumen mal Pi (oder "iwahaps" wie die BurgenländerInnen sagen) nachgemacht und wir essen ihn seither auch zu Hause sehr gern! Er sieht zwar leider ein bissl farblos aus, schmeckt aber wirklich frisch und köstlich





Lauch-Mandel-Aufstrich
  • 100 g Mandeln mit Schale, gerieben
  • 1 Stange Lauch fein geschnitten (sowie ein paar grüne Ringe für die Deko)
  • 100 g weiche Butter
  • 125 g = 1 Becher Creme fraiche
  • Salz
  • Pfeffer
  • eventuell etwas Naturjoghurt nach Bedarf
Butter und Creme fraiche mit den Gewürzen aufschlagen, Mandeln und Lauch einrühren. Wenn der Aufstrich zu fest ist, dann kann man ihn mit einem Löffel Naturjoghurt geschmeidiger machen.

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Mit noch mehr Naturjoghurt wird eine cremige/saucige Begleitung zu Ofengemüse und ofengebratenen Kartoffeln daraus!!




Der Aufstrich passt geschmacklich ganz ausgezeichnet zu Baguette und kaltem Putenbraten (der leider auch irgendwie farblos daherkommt, aber das betrifft nur die Optik!).




Heurigentipp: Stegschandl in Pöttelsdorf, Burgenland
(ich bekomme nichts dafür!)

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Die Linkliste von allen beteiligten Blogs an der September-Rettung findet ihr diesmal bei Susi Turbohausfrau, ich bin wieder einmal weg...


dort wollen wir unter anderem hin... 

Meine Lieben, ich bin sehr gespannt auf eure Rezepte. Ich werde mich allerspätestens nach meinem kurzen Urlaub darüber hermachen!!! 


Donnerstag, 22. September 2016

Grünkern-Bolognese von "besonderen Frauen"


das ist Grünkern aus Biolandbau aus dem Waldviertel... 
Grünkern ist vor der Reife "grün" geernteter Dinkel. 

Ich habe eine Sauce Bolognese daraus gekocht... bei dieser Sauce lässt sich das Faschierte (Hackfleisch) ja locker durch pflanzliche Produkte ersetzen! Linsen passen recht gut, lieber habe ich Quinoa (klick) und seit kurzem heimischen bio Grünkern.

Das Rezept habe ich bei der "Stadtspionin" (das Wien-Portal für Frauen) entdeckt und es stammt von "So schmeckt die Welt. Besondere Frauen, besondere Rezepte" herausgegeben von Maria Rösslhumer, Info


Es handelt sich um Rezepte von Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind und in Frauenhäusern Unterschlupf und Schutz gefunden haben. Die teils internationalen Rezepte wurden für das Buch von (prominenten) KöchInnen aus Wien und weiterer Umgebung nachgekocht, zB. Lisl Wagner-Bacher oder Manfred Buchinger. Mit dem Erlös des Buches bekommen Frauenhäuser und der Verein Autonome Österr. Frauenhäuser Unterstützung. Das finde ich eine gute Sache!



Grünkern-Bolognese tierfrei
(für 2 Personen)

  • 50 g Grünkern
  • 250 ml Gemüsesuppe (oder Wasser mit selbstgemachter/bio Suppenwürze)
  • etwas Öl
  • 1 mittlere Zwiebel gehackt
  • 1 kl. Karotte / Möhre geraspelt
  • 1 Selleriestange
  • Knoblauch
  • 4-5 frische Paradeiser gewürfelt oder 1 Dose stückige Tomaten
  • 1 EL Tomatenmark
  • Salz, Pfeffer, Oregano, Basilikum
Die Körner in der Suppe weich kochen und beiseite stellen. 
Zwiebel anbraten, Gemüse, Knoblauch, Tomatenmark dazu, dann die gewürfelten Paradeiser und die Gewürze. Die Grünkern-Körndln dazugeben, aber mit der Flüssigkeit achtgeben, ob man sie ganz oder nur teilweise dazugeben will. Zugedeckt köcheln lassen. 

Wer die Sauce weniger stückig will, fährt mit dem Pürierstab kurz in die Sauce (hab ich nicht gemacht). Alternativ kann geschroteter Grünkern verwendet werden oder der gekochte Grünkern vor der Weiterverarbeitung püriert werden. 

Beliebige Nudeln (hier vegane Dinkelhörnchen) kochen und gesund genießen! 


Empfehlung auch für Lasagne etc....
und Empfehlung für das Buch! 



Montag, 19. September 2016

Schnecken mit erfrischender Zitronenfülle


Schnecken aus dem Meer... zwei sind vom Strand in Indonesien und die zwei versteinerten sind Fossilien von der "Schneckenwand" im Salzburger Land (klick)... als unansehnlicher Stein aufgesammelt und auseinander geschnitten... erst dann offenbaren sie ihre innere Schönheit! 


Zum Sonntag-Nachmittagskaffee in Familienrunde habe ich süße Schnecken mit einer erfrischenden säuerlichen Zitronenfülle gebacken. Die Inspiration kam von Jeanny von hier und der Germteig / Hefeteig ist ein Mix quer durch meine Rezepte... ich habe so wie bei den schwedischen Zimtschnecken keine Eier rein gegeben. Mit veganer Margarine und pflanzlicher Milch könnte man die Schnecken auch tierfrei gestalten (hab ich nicht).

ein bisschen eckig


Zitronenschnecken
(ca. 12 Schnecken in einer runden Form mit 28 cm DM)

Germteig / Hefeteig:
  • 500 g Dinkelmehl (ich habe 1/3 durch Kamutmehl ersetzt)
  • 95 g Zucker
  • 1 guter TL Salz
  • etwas gemahlener Kardamom
  • 1 P. Trockengerm
  • 250 ml Milch lauwarm
  • 90 g Butter weich (bzw. in der Milch geschmolzen)

Fülle:
  • 75 g zerlassene Butter
  • 50 g Zucker
  • 2 Bio-Zitronen, Schale und einen Spritzer Saft

etwas zerlassene Butter zum Bestreichen
1 Handvoll Hagelzucker zum Bestreuen

einen eher festen Germteig bereiten und gut aufgehen lassen

ausrollen, füllen, einrollen und mit einem scharfen Messer Schnecken abschneiden,
unbedingt mit großem Abstand in die befettete Form legen,
mit Butter bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen

im Rohr bei 175°C backen

Es würde eine Zitronen-Staubzucker-Glasur gut drauf passen, Jeanny hat ihre Schnecken mit einer Creme fraiche-Glasur versehen! Ich habe die noch warmen Schnecken lediglich mit erwärmter und leicht verdünnter Marillenmarmelade / Aprikosen- bestrichen!

Und nicht vergessen, am 4. Oktober ist wieder Zimtschnecken-Tag in Schweden ;-)
klick

Freitag, 16. September 2016

veganer Schokokuchen - ein Versuch - und ein Pfirsichsorbet


Schöne dunkle Riesenpfirsiche habe ich neulich bei meinem liebsten Marktstandl bei der U-Bahnstation ergattert, ein einziger wog mehr als ein viertel Kilo... und saftig waren sie auch!

Ich habe ein tierfreies Sorbet gemacht mit pürierten Pfirsichen (300 g), Zucker (30 g) und etwas Likör*).  Das ist blitzschnell fertig, denn in einer flachen großen Form ist das Fruchtpüree im Nu gefroren und kann herausgekratzt werden.


Dazu passt sehr gut etwas Schokoladiges. Ich habe zum 1. Mal einen veganen Schokokuchen gebacken und der Versuch ist perfekt gelungen! Das Rezept stammt aus den Weiten des www, die genaue Quelle weiß ich leider nicht mehr.


Veganer Schokokuchen
(für eine flache große Form, zB. rund 28 cm DM)

  • 200 g Dinkelmehl (oder Weizen-)
  • 1/2 P. Weinstein-Backpulver
  • 30 g echten Kakao
  • 150 g Zucker
  • 1 gute Prise Salz
  • 250 ml Wasser
  • 80 ml (Raps-) Öl
  • 1 schwacher EL milden Essig
Das Rohr auf 175/180°C vorheizen, eine Backform (siehe oben) oder ein kleines Backblech mit Backpapier belegen. 
Die trockenen und die flüssigen Zutaten jeweils vermischen und dann miteinander gut verrühren. Den eher flüssigen Teig in die Backform leeren und im Rohr rd. 30 Minuten backen (Stäbchenprobe machen). Auskühlen lassen und bezuckern. 


Ausgezeichnet! Empfehlung! Ich werde Schokoladekuchen jetzt öfter mit tierfreien Zutaten backen, Butter und Eier braucht er nicht zwingend, um gut zu schmecken! Das bissl Essig im Teig schmeckt man übrigens nicht heraus!


*) Info: 
Nicht jeder Likör oder Wein ist vegan, weil zB. Gelatine oder andere tierische Mittel zum Klären der Flüssigkeit verwendet werden (ich habe bei meinem Sorbet nicht darauf geachtet). 

neuer Header: mein Septemberwald


Samstag, 10. September 2016

Himmel über der Alm im Soca-Tal


Nach längerer Pause schicke ich wieder ein Himmelsbild zur samstäglichen Sammlung von Katja, der Raumfee!
Die drohenden dunklen Wolken über dem mächtigen Bergmassiv des Krn im slowenischen Soca-Tal waren zum Glück harmlos... denn wir hätten uns auch nirgends unterstellen können...


Wir kletterten nicht auf den hohen Krn, sondern wanderten auf dem benachbarten kleinen Mrzli vrh herum... der war im 1. Weltkrieg vor rund 100 Jahren ein stark umkämpfter Berg in den grausamen Isonzo-Schlachten. Noch heute kann man auf vielen Bergen im Soca-Tal (italienisch Isonzo) Kavernen im Fels und Schützengräben sehen (klick). 


Gedenktafel am Berg... 
Ich war schon öfter im Soca-Tal und habe mich mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt (ich habe auch kurz Geschichte studiert). In Kobarid gibt es ein interessantes Weltkriegsmuseum, auch in Kötschach-Mauthen in Kärnten. Die männliche Kriegsgeschichte ist dort bestens und abschreckend (hoffentlich nicht nur für mich) dokumentiert.

das heute friedliche Soca-Tal in Slowenien


Von dem herrlichen Bergkäse, den wir von der Alm ins Tal geschleppt haben (einen ganzen Laib!) habe ich ja schon mehrmals geschrieben (hier und hier)...

die Käserei auf der Alm

genau so einen Käse haben wir gekauft

das ist nun die idyllisch gelegene Alm


Wandertipp: Die Wanderung vom Dorf Krn auf den Mrzli vrh war sehr schön, nicht besonders anstrengend, es geht eine zeitlang durch den Wald und an Felswänden vorbei, erst oben auf dem Plateau war es recht heiß, weil die Sonne ungehindert auf die Bergwiesen strahlte.

das Dorf Krn vor dem gleichnamigen Berg


Donnerstag, 1. September 2016

Sommer Blogevent und überbackene Muschelnudeln


Sina, die giftige Blonde ist wieder einmal neugierig und will wissen, wie unser Sommer war...
ach, vor allem zu kurz natürlich, so wie jedes Jahr!!




also, eine Zeitlang haben wir es uns in traumhafter Landschaft in Friaul gut gehen lassen...



und wie immer lasse ich auch regionale kulinarische Besonderheiten mitgehen...von Käse und Olivenöl bis Wein...


Dieses Mal habe ich bei den riesigen Muschelnudeln zugeschlagen, die man so gut füllen und überbacken kann und die bei uns so gut wie nie zu bekommen sind.



Überbackene gefüllte Muschelnudeln (Conchiglioni)
  • Pro Person etwa 1 Handvoll Muschelnudeln in reichlich Salzwasser halb vorkochen, sie sollen weniger gekocht als al dente sein. Unbedingt die Nudeln mit kaltem Wasser abschrecken, da sie sonst weitergaren.
  • Ein Sugo aus frischen (Garten-) Paradeisern / Tomaten, Zwiebel, Knoblauch, Kräutern, Gewürzen vorbereiten - entweder kurz köcheln lassen oder ungekocht pürieren und in eine Auflaufform leeren. Die noch ungegarte Sauce ist eine tolle Variante, wenn es schnell gehen soll.
  • Die Fülle zubereiten (alle Zutaten vermischen), mit einem Kaffeelöffel die Nudeln füllen und diese ins Sugo stellen.


125 g Ziegenfrischkäse (oder Schaf-)
125 g Topfen / Quark
frische Kräuter (zB. Petersilie, Fenchelkraut…) gehackt
1 Knoblauchzehe zerdrückt
Salz, Pfeffer
1 Handvoll Walnüsse grob gehackt
  

  • Alles mit geriebenem Hartkäse (Bergkäse) bestreuen und im vorgeheizten Backrohr bei 180°C überbacken, bis der Käse schön gebräunt ist. 


So schmeckt mein Sommer, liebe Sina!

Die Fülle mit den Walnüssen ist frei nachgebaut nach Ariane, die sie für gefüllte Röllchen von Melanzani / Auberginen verwendet hat. Genauso eignet sich die Fülle zu den Muschelnudeln oder zu Canelloni oder Zucchiniröllchen. Die Walnüsse geben einen interessanten und geschmackvollen Bisss...

Der Bergkäse kommt von einer slowenischen Alm, wie ich hier schon geschrieben habe (ganz unten)... nächstes Mal kommt dann endlich die Alm.