Freitag, 28. Dezember 2018

Silvester Linsensuppe mit Papaya

Silvester vor 1 Jahr mit fast vollem Mond,
von unserer Dachterrasse aus
In Italien ist es Brauch, zum Jahreswechsel ein Linsengericht zu essen - je mehr Linsen, desto mehr Münzen soll das neue Jahr bringen oder so ähnlich ;-)  An mir soll´s nicht liegen, ich koche ja sehr gern und zu jeder Jahreszeit mit aller Art Linsen und anderen Hülsenfrüchten. Diesmal wurde es eine feine würzig-scharfe Linsensuppe, die durch Papaya ein bisschen abgemildert wird.

Das Rezept kenne ich aus der Büroküche, man kann es mit Mango auch zubereiten, wobei aber gute (Flug-) Mangos wahrscheinlich süßer sind als die handelsüblichen Papayas bei uns, das muss man beachten.
Die Gewürzmischung habe ich so ähnlich in einem Monatsmagazin gesehen und die passt sensationell zur Linsensuppe.
(Werbung unverlinkt, unaufgefordert, unentgeltlich)


Gewürzmischung für Linsen, Gemüsegerichte, Lamm, Wild etc.
Inspiration: Servus in Stadt & Land

1 EL Paprikapulver
Chili nach Belieben für eine schöne Schärfe
1 TL Pimentkörner
1 TL Korianderkörner
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL gemahlener Ingwer oder Galgant (ich)
angetrocknete Orangenzesten von 1 bio Orange
1 gute Prise bis 1/2 TL Zimt

Die Körner und Zesten in der Kaffeemühle mahlen oder mörsern und mit den bereits gemahlenen Gewürzen vermischen. Die Gewürzmischung soll am besten frisch verwendet werden (wie die duftet!) oder in einem Glas dunkel aufbewahrt.

Linsensuppe mit Papaya und erfrischendem Topping, vegetarisch
für ca. 4 - 6 Pers.

100 g getrocknete braune Berglinsen
Öl
1 kl. Zwiebel
1 Lauch, das weiße
1 große Karotte
1 gelbe Rübe
1/2 Bund Petersilie, Stängel und Blätter
die ganze Gewürzmischung von oben = ca. 1,5 - 2 EL
700 ml Wasser
ca. 1 - 2 TL Meersalz zum Schluss
1/2 Papaya (ca. 230 g für die Suppe, Reste für das Topping bzw. gleich essen)

Topping:
ca. 10 schöne Papaya-Kerne
1 Handvoll Papaya-Würferl, sehr klein geschnitten
1 Handvoll Petersilie, grob geschnitten
1 Schuss Kaffeeöl von Andy Lieberlecker
1 Prise Salz
etwas Naturjoghurt (nicht fettarm) oder griechisches Joghurt

Zubereitung:
(Dauer ca. 1 Stunde ohne Einweichzeit der Linsen)
Die Linsen einige Stunden vorher in kaltes Wasser einweichen (muss nicht sein, aber sie sind dann bekömmlicher), später gut abspülen.
Gutes Öl in einem größeren Topf erhitzen und das klein geschnittene Gemüse inklusive der Petersilstängel sanft anschwitzen. Die Linsen beifügen, dann die Gewürzmischung und nach kurzem Anbraten (Achtung! Paprika wird sonst bitter) mit Wasser aufgießen.
Den Deckel schließen und ca. 45 Minuten sanft köcheln lassen.

In der Zwischenzeit die Papaya längs halbieren, dann vierteln und mit einem Löffel die Kerne entfernen, nicht wegwerfen, sie sind essbar. Die Papaya schälen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Dabei gleich das Topping (siehe unten) vorbereiten.

Für das erfrischende Topping werden ein paar der schönsten Kerne, eine Handvoll sehr kleine und schön geschnittene Papaya-Würferl und etwas grob geschnittene Petersilie vermischt. Ein wenig Kaffeeöl als Geschmacksverstärker drüber träufeln, leicht salzen und ziehen lassen.

In die gekochte Suppe kommt nun das Salz und etwa 230 g Papaya-Würfel. Noch ca. 10 Minuten zugedeckt bei geringer Hitze mehr ziehen als kochen lassen. Die Petersilie dazugeben und die Suppe mit dem Mixstab pürieren - je nach Belieben mehr oder weniger fein (ich), wir mögen gern Biss. Abschmecken.

Anrichten in Suppenschalen, obenauf je 1 Klecks Joghurt und 1 Löfferl Papaya-Petersil-Mischung.

Fantastisch!

Das erfrischend säuerliche Joghurt und die fruchtige Mischung obenauf passen perfekt zur molligen würzig-scharfen Suppe. Die leider nicht sehr geschmacksintensive Papaya bringt aber eine gewisse Milde und eine Idee von Süße in die Suppe. Sie wäre vegan ohne dem Joghurt, was (mir) aber geschmacklich sehr fehlen würde.  

Empfehlung - nicht nur zu Silvester. Das neue Jahr und der Geldsegen (?) können kommen ;-)
Was steht denn bei euch zum Jahreswechsel auf dem Tisch?



Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch, in Liebe und Gesundheit!
Und ich freue mich natürlich auch im neuen Jahr über eure Kommentare!


Mittwoch, 26. Dezember 2018

Zweige und Biskuitrouladen-Dessert à la Sacher

Das ist unser heuriger schlichter "Weihnachtszweig" in der Vase mit ganz wenig Behübschung in weiß-rot-schwarz. Der Zweig ist eigentlich der Wipfel eines großen geschlägerten Baumes im Wald, wie ich hier davon berichtet habe. Der Baumstamm wurde abtransportiert und der oberste Teil ist liegen geblieben und hat sich frisch gehalten... 

Wir sind auch nach den Feiertagen wieder mit unserer Waldarbeit in der frischen Luft beschäftigt. Hier wird die erste Zaunrolle zum Anfangspunkt des neuen Wildzaunes getragen.  


Ein Weihnachtsdessert gibt es trotz der Waldarbeit natürlich auch: ein ideal vorzubereitendes "Mehrkomponenten"-Kombi-Dessert, also eines, das aus verschiedenen Teilen besteht. Sie kommen bei mir zu Hause, bei Gästen, in der Büroküche und auf süßen Buffets supergut an.


Ideal für solche Kombi-Desserts und außerdem ein totales Blitzrezept ist immer eine Biskuitroulade mit Marmelade, die ist in 20 Minuten fix und fertig und auch noch die Küche geputzt ;-)

Das Grundrezept für meine diversen Biskuitrouladen ist immer gleich:
6 Eier, 132 g Zucker, 108 g Mehl. Darüber hinaus kann je nach Lust und Laune experimentiert werden, wie ihr bei der Lebkuchenroulade sehen konntet oder bei der mit gehackten Pistazien bestreuten Biskuitroulade mit weniger Eiern (ist aber das gleiche Rezept). Heute habe ich die Rolle mit geschmolzener Schokolade gebacken.

Für mein Sacher-Dessert habe ich noch ein gut schokoladiges Mousse (hier schon einmal gezeigt) und eine Marillensauce (Aprikose) zubereitet. Auch gut würde umgekehrt ein Marillenmousse oder Parfait und eine Schokoladesauce etc. passen, ich habe ein bisschen überlegt, welche Variante ich machen soll...


mein Dessert à la Sacher

Schokolade-Biskuitroulade: 
6 Eier (M)
132 g Kristallzucker
108 g Mehl
100 g dunkle Schokolade 70%
2 - 3 EL Wasser
1 Prise Salz

zum Bestreichen:
Marillenmarmelade (Aprikose)
optional Marillenlikör oder Rum
bei Bedarf heißes Wasser, wenn die Marmelade zu fest ist
  1. Die Schokolade gemeinsam mit dem Wasser schmelzen und kurz überkühlen lassen. 
  2. Eiklar mit Prise Salz zu Schnee schlagen und dabei die Hälfte des Zuckers einschlagen. 
  3. Dotter mit dem restlichen Zucker aufschlagen, Schokolade, Mehl und zum Schluss den Eischnee unterheben. Den Teig auf ein Backblech + Backpapier streichen. 
  4. Im vorgeheizten Rohr bei 190°C 10 Minuten backen. 
  5. Auf ein 2. Backpapier (mit ein wenig Kristallzucker bestreut) stürzen und das 1. Papier abziehen. 
  6. Die Teigplatte sofort mit der verfeinerten Marmelade bestreichen, einrollen und auskühlen lassen. 

Schokomousse: 
150 g dunkle Schokolade 70%
70 g Butter
2 Eier (M)
60 g Kristallzucker
1 Prise Salz
optional etwas Marillenlikör oder Rum
  1. Schokolade und Butter gemeinsam in einer (nicht zu kleinen) Schüssel über einem heißen Wasserbad schmelzen, dann vom Herd nehmen.  
  2. Eiklar mit Prise Salz zu Schnee schlagen und dabei die Hälfte des Zuckers einschlagen. 
  3. Eidotter mit restlichem Zucker aufschlagen und unter die Schokolade rühren, mit Likör verfeinern und zum Schluss den Eischnee unterheben. 
  4. Das Mousse in der Schüssel zugedeckt einige Stunden kalt stellen (oder in Förmchen füllen). 

Marillensauce (Aprikose); 
1 kl. Glas (ca. 400 g) Marillenkompott bzw. Röster, selbstgemacht oder vom Bauernmarkt (ich)
1 Glas Süßwein, zB. Beerenauslese oder auch weißen Port (Ersatz Weißwein und etwas mehr Zucker)
1 TL Zucker
optional Marillenlikör
  1. Den Süßwein mit wenig Zucker aufkochen und ein bisschen einreduzieren lassen. 
  2. Etwa die Hälfte des Kompottes bzw. einige Esslöffel in den Wein einrühren und mit dem Mixstab pürieren, abschmecken, lieber nicht zu süß. 

"Zusammenbauen": 
Pro Person 1-2 dünne Scheiben von der Biskuitroulade, obenauf Schokomousse - mit 2 Löffeln "Nocken" geformt, daneben etwas (stückiges) Marillenkompott und die gemixte Sauce am besten extra dazu servieren...
Genießen und sich denken, dass einem eine "echte" Sachertorte dabei nicht abgeht, mir zumindest nicht...
Wem das Schlagobers (geschlagene Sahne) wie auf der Sachertorte obenauf fehlt, bitte sehr... kleckst etwas drauf!

(Geschirr von "Mamabulè" Wien Neubaugasse, 
Werbung unverlinkt, unaufgefordert, unentgeltlich).

Alternativ kann ein ähnliches "Sacher"-Dessert auch schichtweise im Glas angerichtet werden, wie bei Sina giftige Blonde vor ein paar Jahren zu sehen war.

Restlverwertung:
Es bleibt wahrscheinlich von allem etwas übrig: die Biskuitroulade wird zum nächsten Kaffee gegessen, das Schokomousse schmeckt solo auch perfekt und das Marillenkompott bzw. die Sauce wandert ins nächste Joghurt.

Empfehlung für alles!


Meine Barbarazweigerl (Kirsche) haben es leider nicht geschafft, bis Weihnachten aufzublühen, sie haben wenigstens große Knospen und sind halt ein bisschen spät dran...
Ich bin leider auch spät dran und wünsche allen, die hier mitlesen, noch schöne Tage rund um Weihnachten!



Sonntag, 16. Dezember 2018

vom Keksbacken und "Nervenkeks"

Ich bin ja eher nicht so die Weihnachtskeks-Bäckerin... eine Ausnahme war heuer das kollektive Bürokolleginnen-Backen mit Weihnachtsmarkverkauf (in kompostierbaren Zellophansäckchen) für einen guten Zweck, siehe oben.

Ansonsten backe ich, wenn schon Kleinbäckereien, dann lieber "Saison-elastische" Keks, also für jederzeit passend ;-)  so wie zum Beispiel die venezianischen Zaletti von hier.
Oder die heutigen Hildegard von Bingen Keks mit einer feinen "stressless"-Gewürzmischung - mit der passen sie wiederum besonders gut in die leider oft hektische Vorweihnachtszeit...




Hildegard "Nervenkeks"
frei nach Rezeptquelle / Buch: Brigitte Pregenzer, Brigitte Schmidle: Hildegard von Bingen. Einfach gesund. Tyrolia Verlag 

Zutaten:
(für 2 Backbleche)

250 g feines Dinkelmehl
100 g kalte Butter
65 g Rohrohrzucker
50 g gemahlene Mandeln
2 schwache TL, ca. 7 g Gewürzpulver *) nach Hildegard von Bingen, zB. von Sonnentor mit Zimt, Nelken, Muskat
1 Ei (M)
1 kl. Prise Salz
25 - 30 ml Milch (oder flüssiges Obers)

Zubereitung:
Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Mürbteig kneten, über Nacht oder zumindest einige Stunden kaltstellen, dann dünn auswalken, Formen ausstechen, mit Ei bestreichen.
Im vorgeheizten Rohr bei 180°C ca. 10 - 12 Minuten (je nach Ofen) backen.



*) Exkurs Gewürzpulver für "Nervenkeks" nach Hildgard von Bingen: 
100 Gramm enthalten meist etwa 45 g Zimt, 45 g Muskat, 10 g Nelken. Ob das Gewürzpulver von Sonnentor, das ich verwendet habe, auch diese Gewürzanteile mit relativ viel Muskat hat, konnte ich nicht herausfinden. Warnhinweise habe ich keine entdeckt, auch nicht im Originalrezept (Buch).

Sicher ist: Muskat wirkt in großen Mengen halluzinogen und kann Vergiftungen verursachen. Schwangere und kleine Kinder sollten auf Muskatnuss verzichten.
Eine einzelne Muskatnuss wiegt in etwa 5 Gramm, ca. 6 bis 30 g gelten als höhere Dosis. Bei meinem Keksrezept oben habe ich etwa 7 g gemischtes Gewürzpulver verwendet, der Muskatnuss-Anteil ist darin also vernachlässigbar für Erwachsene.

Katharina Seiser hat hier bei ihrem Rezept der Kekse notiert:

täglich oder bei lust und laune ein paar keks essen. aber bitte nicht zu viele. kleine kinder kriegen keine. größere kinder maximal 3.

hildegard von bingen soll dazu gesagt haben: „iss diese oft und alle bitternis deines herzens und deiner gedanken weiten sich, dein denken wird froh, deine stimme rein, alle schadhaften säfte in dir minderer, es gibt guten saft deinem blut und macht dich stark.“

(alle Namensnennungen und Blogverlinkung unaufgefordert und unentgeltlich)



Ein sehr schöner Weihnachtsmarkt findet immer auf der Rosenburg in Niederösterreich statt. Die Fotos stammen von vor einer Woche, jetzt wird alles schön verschneit sein. Ist es bei euch auch winterlich weiß? 



Dienstag, 11. Dezember 2018

#wirrettenwaszurettenist: Lebkuchen-Biskuitroulade zu Weihnachten


Die Frage, welches Dessert es zu Weihnachten geben soll, hat Ingrid (auchwas) für "Wir retten, was zu retten ist" (Info) gestellt. 



Bei mir wurde es eine Lebkuchen-Biskuitroulade als Basis für ein mehrteiliges Weihnachtsdessert - mehrteilig je nach Lust und Laune und womit frau die Roulade kombinieren möchte.
Der Lebkuchen steckt im Teig (zerkrümelt) und in der Marmelade (gewürzt). Ich habe den Lebkuchen (Foto oben) geschenkt bekommen und habe drei der runden Dinger zerbröselt, ohne Mandel, und selbstgemachtes Lebkuchengewürz so ähnlich wie hier verwendet - es wird jedes Mal ein bisschen anders.
Die Roulade und die meisten der anderen Begleiter können gut bereits am Vortag zubereitet werden.


Lebkuchen-Biskuitroulade

6 Eier (M)
1 Prise Salz
132 g Kristallzucker
108 g Mehl (1 EL durch echten, ungesüßten Kakao ersetzt)
1 Schuss Öl

1 kl. Glas rote, säuerliche Marmelade (ich: selbstgemachte Brombeer-Ribisel / Johannisbeer)
1 TL Lebkuchengewürz
etwas Likör

Zubereitung:
  1. Das Backrohr auf 190°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier bereit stellen.
  2. Für den Teig die Eier trennen, Eiklar mit Prise Salz zu Schnee schlagen und dabei die Hälfte des Zuckers einrieseln lassen. Eidotter mit restlichem Zucker schaumig schlagen und dabei ein bisschen Öl einfließen lassen. Mehl, Kakao und Eischnee unterheben.
  3. Den Teig aufstreichen und 10 Minuten backen. 
  4. In der Zwischenzeit die Zutaten für die Marmelade verrühren, bei Bedarf auch ein bisschen heißes Wasser, wenn sie zu fest sein sollte.
  5. Ein (2.) Backpapier auflegen, dünn mit Kristallzucker bestreuen und die gebackene Roulade darauf stürzen. Das (1.) Backpapier vorsichtig abziehen, sofort die Marmelade aufstreichen und die Roulade einrollen. 
  6. Auskühlen lassen, in Scheiben schneiden und servieren mit...
Serviervorschläge:

ein Klecks Schlagobers (Sahne) oder eine erfrischende Joghurt-Oberscreme,
das Vanilleparfait von HIER,
eingelegte Birnen vom Sommer oder alternativ Vanille-Birnen in Beerenauslese (Birnenspalten in Süßwein mit Vanilleschote bissfest gegart),
eine leicht herbe Preiselbeersauce (Süß- oder Rotwein einreduziert, mit Preiselbeermarmelade püriert), oder der Einfachheit halber den tollen bio Preiselbeer- bzw. Himbeer-Sirup von Sonnentor

(Werbung unverlinkt, unentgeltlich, unaufgefordert)

auch passend:
ein molliger, frisch zubereiteter Weinschaum bzw. Sabayon von HIER,
der Rotweinsirup von HIER (unten)...



Die Lebkuchen-Biskuitroulade schmeckt natürlich "einfach nur so ohne was dazu" auch bestens!


Blitzschnelles Weihnachtsdessert: die Vanillekipferl-Creme vom Vorjahr von HIER.




Linkliste:
zusammengestellt von Ingrid, danke dir für deine Bemühungen um die Rettungsgruppe!

Anna Antonia - Buttermilch-Pannacotta
auchwas - Schokodessert mit Gewürzmandarinen
Barbaras Spielweise - Weihnachtliches Schichtdessert mit Quitte, Quark und Spekulatius
Brigittas Kulinarium - Glühweinbirnen-Trifle mit Walnusskrokant
Brittas Kochbuch - Vanilleeis mit gebrannten Mandeln
Brotwein - Schokokuchen mit flüssigem Kern - Fondant au chocolat
Cakes Cookies an more - Weihnachts Crème brûlée
CorumBlog 2.0 - Lebkuchen-Cantuccini mit Vin Santo
Fliederbaum - Lebkuchen-Biskuitroulade
genial-lecker - Bratapfel mit schneller Vanillesauce
kebo homing - Bananen-Erdnuss-Eis auf Kastaniencrumble mit Bratapfel
Kleines Kuliversum - Weihnachtliches Apfel Quark Dessert
lieberlecker - Meyer Lemon Baked Alaska
Madam Rote Rübe - Gewürzkuchen-Dessert mit Zimtcreme, Apfelmus und Walnussgeknusper
magentratzerl - Lebkucheneis-Gugel mit Sauerkirschsauce
our food creations - Dänisches Traditionsdessert: Ris à l’amande


Meine Fotos sind im Moment leider nur Handyfotos, da meine Kamera den Geist aufgegeben hat - vielleicht bringt mir ja das Christkind eine neue ;-)
Eine geruhsame, nicht hektische Zeit allerseits!


Donnerstag, 6. Dezember 2018

Vanilleparfait: Begleiter zu warmen Winterdesserts


Ein Parfait ist die Alternative für Gefrorenes ohne Eismaschine. Durch den hohen Anteil an geschlagenem Obers (Sahne) und sehr niedrigem Wasseranteil bilden sich beim Gefrieren keine Eiskristalle und eine Eismaschine ist daher gar nicht notwendig. Ich besitzt zwar eine einfache Eismaschine, aber selten Platz im Tiefkühler...

Mein Vanilleparfait ist ein bisschen aufwändiger durch den Zuckersirup, aber es lohnt sich!
Anregungen habe ich mir u.a. im Blog culturefood.org geholt, dort wird auch der Zuckersirup genau erklärt.


Vanilleparfait
(für 1 kleine Kastenform, ca. 25 x 10 cm, ca. 6 - 8 Pers.)

150 g Wasser
150 g Kristallzucker
1 Vanilleschote, Mark und Schote

500 ml Schlagobers / Sahne
1 Ei + 2 Eidotter
1 schwacher EL Zucker

Zubereitung:

  • Als erstes einen Zuckersirup kochen:
Wasser mit Zucker und Vanille in einem Topf unter Rühren langsam erwärmen, dass sich der Zucker gut auflöst.
Dann die Hitze erhöhen, nicht mehr umrühren und den Sirup reduzierend zum "starken Faden" = 108°C kochen *).
Dabei immer wieder die Zuckerkristalle vom Topfrand nach unten schaben. Die Temperatur mit einem Speisethermometer kontrollieren. Ist die gewünschte Temperatur erreicht (108°C), wird der Topf sofort vom Herd genommen.
Den Sirup zugedeckt überkühlen lassen und die Vanilleschote entsorgen.
  • Schlagobers / Sahne in einer großen Schüssel steif schlagen und kühl stellen.
  • Eier mit Zucker über einem heißen (nicht kochenden) Wasserbad sehr gut schaumig schlagen. 
Die Schüssel vom Herd nehmen und den Zuckersirup einrühren - die Temperatur soll bei beiden annähernd gleich warm, sein. Die Schüssel nun in Eiswasser stellen und einige Minuten kalt schlagen.
Das geschlagene Obers aus dem Kühlschrank nehmen, die kalte Ei-Zucker-Masse DARAUF geben und mit einem Gummihund / Küchenschaber vorsichtig unterziehen, nicht den Mixer verwenden.


Die fertige Parfait-Masse kommt nun in eine Kastenform oder beliebige andere (Portions-) Formen. Mit Folie zudecken und für mind. 6 Stunden in den Tiefkühler stellen....

...oder ins Freie, wenn es kalt genug ist, Nachtfrost ist bestens geeignet ;-) 


Etwa 10 Minuten vor dem Servieren herausnehmen und das Parfait stürzen - vorher die Form kurz in heißes Wasser stellen. Das Parfait in Scheiben geschnitten anrichten (Reste sofort wieder einfrieren).  Dazu passt eine beliebige fruchtige / saucige Begleitung, warme Aufläufe oder Tartes etc... 
Empfehlung! 



*) Exkurs Zuckergrade:
Wird Zucker und Wasser im Verhältnis 1:1 bzw. auch 3:2 aufgekocht, so entsteht Läuterzucker. Wird dieser weiter erhitzt, verdampft immer mehr Wasser und es entsteht Zuckersirup. 

100°C Läuterzucker
105°C schwacher Faden
108°C starker Faden (der Sirup rinnt in zähen Fäden vom Löffel oder Schneebesen ab)
112 - 118°C schwacher - starker Flug
125°C Ballen
135°C Bruch
145 - 148°C Karamell (rel. farblos und klar)
155°C Couleur (Zucker bräunt)

 Achtung! heisss! Kleine Kinder haben beim Zuckersirup-Kochen nichts verloren...


Die Vanilleschote aus dem Zuckersirup habe ich nicht so einfach weggeworfen, sondern sie in ein Fläschchen Wodka versenkt - vielleicht gibt sie ja noch ein bisschen Geschmack ab. 


Samstag, 1. Dezember 2018

schneller Lebkuchen vom Blech mit selbstgemachtem Gewürz


Mit gekauftem Lebkuchengewürz bin ich oft nicht glücklich, es schmeckt entweder zu intensiv oder zu mild... und handelsüblicher Lebkuchen zusätzlich meist zu süß. Jetzt im Winter würde ich aber gern hin und wieder ein Stückchen Lebkuchen essen, also was bleibt mir über, als alles selbst zu machen...

Beim Gewürz gibt es tausend und eine Möglichkeit, es gibt nicht DIE Lebkuchenmischung (genauso trifft das wohl auf sämtliche Gewürzmischungen rund um den Erdball zu). Jede/r kann sich eine Mischung nach eigenem Belieben in der Lieblingsgeschmackrichtung und frisch zusammenmischen. Die meisten Einzelgewürze hat man sowieso zu Hause und wenn etwas fehlt, macht es auch nichts... Zimt und Nelken sind aber essentiell.

Lebkuchengewürz selbstgemacht

1 - 2 Zimtstangen oder 1 EL Zimt gemahlen
6 Nelken
1 Sternanis
7 Kardamomkapseln
1 TL Korianderkörner
6 Pimentkörner
1 schwacher TL Galgant gemahlen ( Ersatz gemahlener Ingwer)
1 Prise Muskat
optional Vanille, Pfeffer, Orangenschale

Die einzelnen Gewürze etwas zerkleinern bzw. zerbrechen, so gut es eben geht. Alle gemeinsam in der Kaffeemühle mahlen. Alternativ können bereits gemahlene Gewürze vermischt werden. Die Mischung in ein Glas geben und dunkel lagern, auch zum Verschenken geeignet!
Ich habe süße Gewürzmischungen wie "Apfelstrudel" von Babettes und "Kekspulver" nach Hildegard von Bingen von Sonnentor auch schon dazu verwendet und ergänzt.

(Namensnennungen unverlinkt, unaufgefordert, unentgeltlich)



schneller Lebkuchen vom Blech
(für 1 kl. Backblech)

trockene Zutaten:
400 g Dinkelmehl (1/4 durch Erdmandelmehl ersetzt)
100 g gemahlene Mandeln
340 g (Rohrohr-) Zucker
2-3 EL echten Kakao
1 P. Backpulver
1 Bio-Zitrone - die abgeriebene Schale
3 EL Lebkuchengewürz (siehe oben)

feuchte Zutaten:
500 ml Milch
1 EL Honig
4 EL Öl

Zubereitung:
Die trockenen und feuchten Zutaten jeweils vermischen und dann miteinander gut verrühren.
Auf ein Backblech + Backpapier leeren.
Im vorgeheizten Rohr bei 190°C etwa 20 - 25 Minuten backen.
Auskühlen lassen und in Stücke schneiden.

Fazit: ein köstlicher Leb-Kuchen!
Nicht nur zu Kaffee oder Tee, sondern auch wunderbar für weihnachtliche Desserts weiter verwendbar, zB. für Trifle, Parfait, Auflauf...


Eine nicht hektische Winterzeit wünsche ich!



Donnerstag, 29. November 2018

Wald im November

vor 1 Jahr gezeigt

Zwischen diesen beiden Bildern (oben) liegt 1 Jahr, wobei ich nicht sicher bin, ob ich genau das selbe Bäumchen wiedergefunden habe.


 
In diesem einen Jahr war die Trockenheit groß, haben Borkenkäfer meinen Fichtenwald heimgesucht und musste eine große Waldfläche gerodet werden. Im ersten Moment war das für uns sehr bitter, aber die Zeit für Fichtenwälder in tieferen und mittleren Lagen ist einfach zu Ende. In Zukunft wird mehr auf trocken- und wärmeresistente Laubbäume bzw. eine gute Mischung gesetzt werden müssen.

 Der Anblick des verwüsteten Waldes war traurig und schockierend...

und trotzdem...


 Bei Andrea Zitronenfalterin dreht sich das November- Monatsmotto um Sekundenglück. 


Im kahlen Wald gab es nach dem ersten Schock für mich viele Sekundenglücksmomente:

Es gibt neues Leben im Wald!
Kleine Nadelbäumchen und Eichen gehen von selbst auf, neue Laubbäume haben wir bereits ausgesetzt und unser (erwachsener) Junior hat seine Liebe zum Wald entdeckt.
Er hat die Aufforstung durchgeplant, Bäume bestellt und konnte es kaum erwarten loszulegen, gerade als die letzten Baumstämme abtransportiert waren. Gemeinsam haben wir an allen November-Wochenenden bereits über 400 Laubbäumchen eingesetzt und eine Umzäunung ist auch geplant.
Ich bin total stolz auf ihn und freue mich riesig!



für Andrea, auf den letzten Drücker gepostet, bevor das November-Motto vorüber ist, liebe Grüße 



Montag, 26. November 2018

Linzer-Schnitten frisch und leicht

Das moderne Musiktheater in Linz ist derzeit Ziel von Wagnerianern aus wahrscheinlich ganz Österreich und vor allem aus Wien. Der Tristan (und Isolde) hier ist endlich wieder einmal ein Highlight im Opernleben! Es lohnt sich für einschlägig Interessierte, deswegen nach Linz an der Donau zu fahren! 

(Werbung unaufgefordert, unentgeltlich, unverlinkt)

Wir verbrachten ein kurzes Wochenende in Linz und stärkten uns vor dem intensiven Opernabend auch mit einer originalen Linzer-Torte. Wenn man schon einmal da ist, gehört sie natürlich dazu. Aber leider - mir war sie sowas von zu süß...
Umso mehr freute ich mich, dass es ein paar Tage später diese Linzer-Schnitten (siehe unten) in der Büroküche gab. Sie sind zuckerreduziert, bringen mit der Zitronenschale Frische in den Teig und schmecken mit der säuerlich-herben Preiselbeermarmelade sehr schön fruchtig. Empfehlung! So muss Linzer...


Linzer Schnitte "Susi"
(für 1 Blech)

Mürbteig:
280 g Weizenmehl
280 g Butter
200 g Staubzucker / Puder-
280 Mandeln, gerieben
1 Bio-Zitrone, die abgeriebene Schale
1 Prise Zimt
1 Prise Salz

zum Bestreichen:
1 Ei
1 gr. Glas, ca. 500 g Preiselbeermarmelade oder Ribisel / Johannisbeer

Zubereitung:
  1. Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Mürbteig kneten und 1 Stunde kühl rasten lassen. 
  2. Das Backrohr auf 175°C vorheizen, Backblech und Backpapier bereit legen. 
  3. Drei Viertel des Teiges auf dem Backpapier ausrollen und auf das Backblech legen. Mit Marmelade bestreichen. 
  4. Mit dem restlichen Teig längliche Streifen ausrollen bzw. formen und drüber legen. Mit versprudeltem Ei bestreichen. 
  5. Den Kuchen nun im Rohr ca. 40 Minuten auf der unteren Schiene backen. Erst beim Servieren in Schnitten schneiden.

Idealerweise sollten die fertigen Schnitten nun 2 ganze Tage an einem kühlen Ort zugedeckt rasten... wer das schafft, wird mit köstlich mürben Linzer Schnitten belohnt :-))



Einen Kaffee dazu oder ein Likörchen...
bezuckern könnte man sie auch noch